23. November 2018
BASEL

Eine weitere Nacht lang stellen wir gemeinsam mit allen Interessierten die Themen Bildung und Kritik in den Mittelpunkt. Wir hören, üben und formulieren Kritik und tragen sie in die Stadt hinaus – denn Kritik ist der Anfang von Veränderung.

Wer bestimmt was deine Bildung ist? Wer darf sich bilden und worin? Jetzt reden wir mit und denken weiter. Mit dir- eine Nacht lang.

PROGRAMM

»Vincennes – Die revolutionäre Uni« (2016)
Dienstag 20.11 20.00

Neues Kino

Die Universität von Vincennes prägte über mehr als 20 Jahre politisches, philosophisches, aber auch pädagogisches Gedankengut und stellte mit neuen Fächern und Formen, unter dem Motto „Bildung für alle“, alte Hierarchien und gesellschaftliche Konventionen in Frage. Der Film porträtiert das damalige linksalternative Milieu um Foucault, Deleuze und Marcuse und die Uni als Ort des aktiven Widerstands.

Dokumentarfilm 95 Minuten
Eintritt frei, Kollekte

Hürdenlauf Bildung
18.00 – 23.00

Junges Theater Basel
Foyer


Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung?

In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

Parcours
Offener Hörsaal Basel

Bildung für Alle
19.00 – 21.00

Internetcafé Planet13

In einem Land wie der Schweiz ist Bildung selbstverständlich. Ein riesiges Ökosystem aus Schulen und Universitäten definiert Bildung und Bildungserfolg auf fast allen Ebenen. Doch was, wenn einem diese Bildungswege nicht zusagen? Was, wenn man den Anschluss verpasst hat oder man gar nicht teilnehmen darf? Ist dann Ende? Nein!

Wir wollen ergründen: Welche Möglichkeiten der Wissensvermittlung gibt es neben den bekannten Institutionen und wie könnte man gemeinsames Lernen gestalten? Wir laden ein zur offenen Diskussion mit Beiträgen der Autonomen Schule Zürich, der Lernplatform Openki, der selbsterschaffende Universität Quings Akademie und des Internetcafés Planet13.

Input und Diskussion
Internetcafé Planet13 uni von unten
Openki
Quings Akademie
Autonome Schule Zürich

Gute oder schlechte Migrant*innen? Wie unsere Institutionen unterscheiden
19.30 – 20.30

Buchhandlung Labyrinth

Soziale Veränderungen durch Globalisierung und Migration haben unsere Gesellschaft stark verändert. Sie wird immer vielfältiger und der so genannte Migrationshintergrund findet sich überall. Das Wissen über Migration beziehen wir aber alle aus Medien und Politik. So bleiben auch oft unsere Institutionen – ob Schule, Arbeit oder Kultur – weiterhin in überholten Bildern von Migrant*innen gefangen. Um fit für die Zukunft zu werden, brauchen wir neue Impulse. Statt zwischen guten und schlechten Migrant*innen zu unterscheiden, müssen wir unsere immer vielfältiger zusammengesetzte Gesellschaft als sich verändernde Realität begreifen und unsere Institutionen für Vielfalt öffnen.

Input und Diskussion
Inés Mateos

Bildungspolitischer Aktivismus – Wozu? – Womit? – Wohin?
19.30 – 21.00

Alte Universität
Seminarraum -201


Baselbieter Schüler*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt in lokalen und nationalen Zeitungen erschienen – eine laute, deutliche und hartnäckige Stimme gegen den Bildungsabbau hat sich im konservativen Landkanton geformt. Gründungsmitglieder des durch die Proteste entstandenen Netzwerks der Schüler*innenorganisationen beider Basel (SOBA) berichten von den Schwierigkeiten der Mittelstufenpolitik und präsentieren erarbeitete Methoden im Kampf gegen den Abbau. In einem Workshop haben wir Gelegenheit zur Vernetzung und Diskussion.

Workshop
Anna Holm
Julie von Büren

Freiheit der Wissenschaft? Die aktuelle Situation an der Uni Basel und darüber hinaus
19.30 – 21.00

Sääli zum goldenen Fass

Am Beispiel der aktuellen politischen Auseinandersetzungen um die Universität Basel möchten wir die unterschiedlichen Perspektiven und Strategien darstellen, durch die wir wissenschaftliche Freiheit heute bedroht sehen. Zum neoliberalen Umbau der Hochschulen ist eine verstärkte (neu- )rechte Kritik an angeblich ideologisch betriebenen Zweigen vor allem der Gesellschaftswissenschaften hinzugetreten. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wollen wir uns mit den Folgen dieser diskursiven und institutionellen Entwicklungen auseinandersetzen, der Notwendigkeit und den Bedingungen ‚freier‘ Wissenschaft auf den Grund gehen und Interventionsmöglichkeiten diskutieren.

Input und Diskussion
AG Hochschulpolitik
Graduiertenschule
Sozialwissenschaften (G3S)

Kritik macht hungrig!
20.00 – 23.00

Junges Theater Basel
Foyer


Das Verpflegungsangebot wird in Kooperation mit Basler Foodsharing-Aktivist*innen organisiert. Frisch gerettete Lebensmittel werden im Foyer des Jungen Theaters Basel der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt.

Essen
Foodsharing Basel
feat. Lange Nacht der Kritik

Bildung – Für den Markt auf den Markt
21.30 – 22.30

Buchhandlung Labyrinth

Die Diagnose einer «Ökonomisierung von Bildung» hat durchaus eine gewisse Plausibilität. Keinesfalls sollte jedoch übersehen werden, dass es auch bisher schon eine zentrale Funktion unseres Bildungssystems war, Lebenschancen zu verteilen. Mit dessen steigender Ausdifferenzierung erweitern sich nun aber auf allen Stufen die Möglichkeiten, sich mittels Bildung von anderen abzugrenzen und so Vorteile für den Wettbewerb um sozialen Aufstieg oder Statuserhalt zu erlangen. Auf einem neu entstandenen Bildungsmarkt eröffnet sich für private Anbieter ein lukratives Geschäftsfeld.

Workshop
Johannes Gruber

Bildung statt Kompetenz!
21.30 – 23.00

Internetcafé Planet13

Kompetenzen laden zum Nachvollzug vorgedachten Wissens ein, lenken die Einzelnen in ausgetrampelte Pfade und sollen – einmal erworben – im Beruf, in der Ehe, ja dem Leben an sich, ihre Wirkung entfalten. Lernen wird dabei nie als ergebnisoffener Prozess verstanden, sondern ist auf Verwertung und Normalisierung ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der kritischen Bildungstheorie wird in der Veranstaltung eine Auseinandersetzung mit der Kompetenzorientierung angestrebt und der Frage nachgegangen, wovon mit dieser Ausrichtung in Kontext von Schule und Sozialer Arbeit eigentlich abgelenkt wird.

Workshop
Tobias Studer
Christophe Roulin

Auswirkungen der Ökonomisierung auf die Lernkultur (3KP)
21.30 – 23.00

Alte Universität
Seminarraum -201


In diesem Workshop diskutieren wir, welche Folgen die Ausbreitung marktwirtschaftlichen Denkens auf die Lernbedingungen hat und wie es die Lernkultur an der Uni verändert. Hier erleben wir, wie kritische Bildung sein kann.

Workshop
Kritische Studierende

Programm zum Download

Aktuell

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Über uns

Die Lange Nacht der Kritik ist eine schweizweite Bewegung, welche auch in Zürich, Bern und St. Gallen stattfindet. Entstanden aus Kritik gegenüber der jährlichen „Langen Nacht der Karriere“, ist es uns als Organisationskollektiv ein Anliegen, ein kritisches Bildungsverständnis hochschulübergreifend zu thematisieren und Bildung in den Mittelpunkt kritischer Auseinandersetzung zu stellen.

Mit der zweiten Langen Nacht der Kritik in Basel verbinden wir unser gemeinsames Interesse, prekäre Entwicklungen im Bildungsbereich sichtbar zu machen und Fragen öffentlich zu diskutieren: Wer bestimmt was Bildung ist? Wer darf sich bilden und worin? Und wie gelingt Bildung?

In Zusammenarbeit mit

Danke für die finanzielle Unterstützung

Studentische Körperschaft der Universität Basel (SKUBA)
Berufsverband Soziale Arbeit beider Basel (AvenirSocial)
Sozialfonds Fachhochschule Nordwestschweiz